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Die
Hofmark Fürth, die Dreiherrschaft und
die Grenzsteine im Stadtwald

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Das Herrschaftssystem des "Alten Reichs" (bis 1806) war ein auf Herrschaftsrechten bauendes System. Untertanen waren ihren Herrschaften zugeordnet, die Hochgerichtsbarkeit, das Steuerrecht und das höhere Jagdrecht waren unterschiedlich geregelt. So konnte es sein, dass sich Herrschaftsrechte gegenseitig aushebeln konnten.

Ein Beispiel hierfür finden wir in Fürth. Direkt vor den Toren Nürnbergs gelegen herrschten hier im "Alten Reich" die Hohenzollern mit ihrem Markgraftum Ansbach, die Freie Reichsstadt Nürnberg und die Domprobstei (das spätere Hochstift) Bamberg.

Die Karte von Johann Georg Vetter (diese ist weiter unten zu sehen), einem Hohenzollerschen Vermesser und Kartenzeichner dieser Zeit, zeigt die deutliche Zersplitterung innerhalb Fürths. Hier wurde es richtig kompliziert.

So blockierten sich die drei Herrschaften meist gegenseitig. Politik war teilweise nicht mehr durchführbar, was aber auch den Vorteil hatte, dass manches ermöglicht wurde, was z.B. im nahe gelegenen Nürnberg undenkbar gewesen wäre, wie z.B. die Aushebelung der Zünfte.

Fürth entwickelte sich auf diese Weise auch zu einer Hochburg des jüdischen Lebens und gewann eine gewisse Prosperität.

Die Konkurrenz zwischen Nürnberg und Fürth begann. Diese Grundeinstellung zwischen den "Nürnbergern" und den "Fürthern" sehen wir teilweise noch heute...

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Erhard Andreas Sauerackers Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften

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Quellenangabe: Von Johan Gerog Vetter (1681-1745) - Eigener Scan, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40132131
► Dreiherrschaft 1717. Grün: Nürnberger Anwesen. Gelb: Ansbach. Rot: Domprobstei Bamberg.

Der Stadtwald Fürth (Fürberg)

 

Schon früh ist der Stadtwald besiedelt worden. Erste Funde von dort lassen sich auf etwa 50.000 v. Chr. datieren. 1976 fand man einen Schuhleistenkeil, ein Gerät zur Holzbearbeitung, das aus der Jungsteinzeit (etwa 5. Jahrtausend v. Chr.) stammt.

Den klassischen Fürther Stadtwald bildet die „Fürberg“, das Waldgebiet westlich von Oberfürberg, mit einer Fläche von rund 440 Hektar. Der Name geht wahrscheinlich auf das althochdeutsche „foraha“ (Föhre) zurück.  

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Quellenangabe: Grenzgaenger / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Die Grenzsteine im Fürther Stadtwald

Die Grenzsteine im Fürther Stadtwald zeigen die zusammengerückten Buchstaben "HMF" (=Hofmark Fürth) und darunter das dreiblättrige Kleeblatt, das als Wappenzeichen der Stadt Fürth auf die Dreiherrschaft hinweist.

Auf der Schmalseite steht die Jahreszahl 1746.

Die Grenzsteine im Fürther Stadtwald sind Waldsteine, zeigen also die Besitzgrenze des Stadtwaldes auf. Zusätzlich aber markieren sie auch die Stadtgrenze der Stadt Fürth und auch des damaligen Hoheitsbereichs.

Eine Versteinung mit gewidmeten Hoheitssteinen, wie wir das von anderen Grenzen her kennen, erfolgte nicht. In Fürth herrschten auch die Hohenzollern, deren Gebiet, das Markgrafttum Ansbach, hier direkt anschloss.

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Die Grenzsteine finden sich in etwa 50m Abstand voneinander entlang der heutigen Stadtgrenze. Sie sind unterschiedlichen Datums, da die Setzung hier nicht in einer homogenen Linie zu einem bestimmten Setzungszeitpunkt durchgeführt wurde. Die Grenzgeschichte ist bewegt und es kam immer wieder zu Veränderungen dieser Grenze.

So finden wir auch unterschiedliche Beschriftungen auf den Steinen. Das Kleeblatt ist immer wieder unterschiedlich dargestellt. Die Buchstaben "OUFGW" stehen für den Ober- Unterfarrnbacher Gemeindewald, "ZD" für den Gemeindewald Zirndorf.

Hier noch Bilder, die uns freundlicherweise von Herrn Hannes Henn zur Verfügung gestellt worden sind. Die Erlaubnis zur Veröffentlichung liegt vor.

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