[BILD zeigt die nach Norden zeigende Seite mit einem H, das hier für Herbolzheim steht. Die anderen Seiten sind mit OT für Oberntief und E für Ergersheim markiert. Auf der Seite mit dem E steht die Jahreszahl 1703.]
An diesem Grenzstein endet die 23,3 km lange letzte Etappe der Hohenzollerngrenze zwischen den Markgraftümern Brandenburg Onolzbach (=Ansbach) und Culmbach. Im Protokoll der "ACTA ERGERSHEIM" wird dieser Stein beschrieben als der Ort, neben dem der Stein AN-KU-MOE1-156 als letzter der Linie gesetzt wurde.
"(...) Von dar zwischen der Ergersheim und Tiefer Gemeind Holz hinein und den sogenannten
Köhrenberg hinauf an den Würzburgischen Bischoff Wald zu einem dreyeckigten Land Stein,
welcher Ergersheim, Tief und Herpoltsheim betrifft, 275 Ruthen (990m) weit, ist der Hundert
Sechs und Fünfzigste, folglich der lezte Gränz Territorial und Fraisch Stein gesezet worden,
an diesem rechts die Hochfürstlich Culmbachische Landes und Fraisch Gränze hinaus, entgegen die Hochfürstlichlich Onolzbachische links gegen den Ergersheimer Steinbach
hinein und über den daran vorbeygehenden Käferberger Weeg, die Würzburgische Fraisch
angränzet, solchen nach beyde Hochfürstl. Deputationes, so viel die Land Gränze das
Territorium und die Hochfraischl. Obrigkeit betrifft, mittelst der beliebten Vermark und
Beschreib auch Rißlegung vollständig berichtiget haben." (aus dem Original übertragen von Karlheinz Seyerlein)
Der beschriebene Stein ist ein sog. Dreimarker, der drei Gemarkungen voneinander trennt. Er weist das Jahr 1703 auf.
Auch an dieser Stelle konnten wir mit unserer Grenzsteinsuche, bei der wir durch unser Team unterstützt worden sind, keinen Originalstein BO-BC finden.
Die Grenzsteinlinie aus der ACTA ERGERSHEIM beginnt an der Seemühle (Gde. Ohrenbach) und zieht sich dann, zunächst grob am Seebach orientierend, zum Buchheimer Holz und weiter über Ermetzhofen und Ergersheim nach Bad WIndsheim, um sich dort Richtung dem Kehrenberg zu wenden, wo sie endet. Zur damaligen Zeit trafen am Stein -156 die beiden Markgraftümer mit dem Hochstift Würzburg zusammen.
Auf der gesamten Länge haben wir gesucht, wobei kleinere Bereiche noch nachgearbeitet werden müssen.
BISLANG IST KEIN EINZIGER GRENZSTEIN DER IN DIESEM BEREICH URSPRÜNGLICH GESETZTEN 41 HOHENZOLLERNSTEINE GEFUNDEN WORDEN!
In weiten Teilen befindet sich Ackerfläche, die nach Abgleich mit historischen Karten wohl durch die Flurbereinigung und auch die Gebietsreform nicht mehr mit den ursprünglichen Grenzen in Einklang zu bringen ist. Es liegt daher nahe, dass nicht zuletzt in dieser Zeit diese Steine verloren gingen.
Ein Stein würde inmitten eines Baugebietes in Bad Windsheim stehen (An der Winterleite/ Am Gipshügel) und wieder andere inmitten einer heutigen Straße.
Wir haben nunmehr eine schwindende Hoffnung überhaupt nur noch einen einzigen Stein in diesem Bereich finden zu können.
HIER WIRD KEINE GESCHICHTE MEHR IN DER LANDSCHAFT SELBST ERZÄHLT WERDEN KÖNNEN.
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