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Das Rätsel der Steine am Heidenhügel...

Aktualisiert: 26. Jan. 2021


Im Bereich Dietenhofen am Heidenhügel (Waldgebiet "Aicha") sind aktuell noch fünf dieser historischen Grenzsteine zu sehen, die ein "B" für Bayreuth und ein "O" für Onolzbach (=Ansbach) tragen.


Ist hier die Fraischgrenze zwischen den Markgraftümern verlaufen?


Zwei weitere dieser Grenzsteine finden wir am Siebenerplatz im Feldgeschworenendenkmal (Langenzenn).

Diese stammen vom Heidenhügel, wo sie um das Jahr 1998 entfernt wurden. Der Eintrag in die Denkmalschutzliste für alle dort befindlichen Steine lag da schon etwa 10 Jahre zurück....


In der "Akte Dietenhofen" vom 22.05.1753 wird beschrieben:

"(…) der Anfang [wurde] gemacht an dem Grenzweeg oberhalb des Fischbachs, welchen der von Seubersdorff nach Münchzell und von Herpersdorff nach Großen Haßlach gehende Weeg formiret, woselbst an einem nach Vorschrifft des Heilsbronnischen Recessus de 1719 zu setzten Fraisch Stein, der erste Jagdstein gesetzet worden,(…)


Diese Beschreibung der Grenzsteinsetzung betrifft die oberhalb Herpersdorfs (Gde. Dietenhofen) beginnende Jagdgrenzlinie (AN-KU-DIE4). Interessant ist der Bezug zum Jahr 1719 und dem Heilsbronner Theilungs-Recess (historische Schreibweise) und einem dort befindlichen Fraischgrenzstein.


Mit diesem Bezug besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese B/O-Steine der dort befindlichen Grenzsteinlinie (AN-KU-DIE3) Fraischgrenzsteine aus dem Jahr 1719 sind. Anders als ursprünglich gedacht, wären sie demnach älter als die BO/BC-Steine der anderen bekannten Grenzsteinlinien.


In den Unterlagen des Geheimen Archivs der Hohenzollernakten (lagernd im Bayerischen Staatsarchiv in Bamberg) konnte bislang kein Setzungsprotokoll gefunden werden. Der abschließende Beweis hierfür fehlt.


In einer Grenzbeschreibung des Jahres 1735 finden wir Hinweise auf Fraischsteine, die im Bereich zwischen Wilhermsdorf und Dietenhofen gesetzt worden waren, doch leider keine Beschreibung der Steine. So können wir die Grenzlinie nachvollziehen, aber nicht das Aussehen der Grenzsteine endgültig beweisen.



Unterstellen wir, dass dies die Fraischsteine des Jahres 1719 sind, dann würde es erklären, dass 1753, als die BO/BC Steine gesetzt worden sind, dieser Bereich ausgespart wurde und es zwischen Dürrnbuch und Oberdachstetten eine ca. 30 km lange Lücke zwischen den (leider nicht mehr vorhandenen) Grenzsteinen 39 und 40 gibt.


Hier musste ja nichts mehr geregelt werden. Ab Flachslanden war die Grenzlinie noch deutlich zerklüfteter. Hier aber haben wir noch nicht geforscht.


Der Heilsbronner Theilungs-Recess überführte einige Bereiche, darunter auch Herpersdorf und Münchzell (beides Gde. Dietenhofen), von Ansbach nach Kulmbach/ Bayreuth. Also müssten diese Grenzsteine dann auch noch an anderer Stelle nachweisbar sein.

Im Segment der Fraischgrenze zwischen Wilhermsdorf und dem Heidenhügel jedoch wurden mit der Flurbereinigung alle(!!!) dort befindlichen historischen Grenzsteine entfernt und damit die Forschung in diesem Bereich unmöglich gemacht.

Unsere Hoffnung ist, hier ieinen solchen Stein in einem der vielen -teilweise sehr versteckten- Laidarien zu finden, die es hier gibt.


Der Bereich südlich des Heidenhügels ist noch nicht erforscht. Auch wenn nicht viel Hoffnung besteht, so wird hier noch gesucht werden, ob derartige Steine vorhanden sind.

Die Existenz eines solchen Steins auf der nachgewiesenen Grenzsteinlinie außerhalb des Heidenhügels würde die These einer Fraischgrenze erhärten und auch das Jahr 1719 bestätigen.


WIR HABEN EINE SPUR, ABER NOCH KEINE LÖSUNG!



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